Unklare Einladungen zu Generalversammlungen

Jedes Unternehmen hat seine eigene Prozedur, zur GV einzuladen. Ein Merkmal für Originalität? Vielleicht. Die unterschiedlichen Vorgehensweisen sind zum Teil kompliziert und können zu Fehlern führen. ACTARES hat über 40 Unternehmen angeschrieben, um sie in dieser Frage zu sensibilisieren.

Aktionärinnen und Aktionäre, die eine Einladung zur GV erhalten, müssen in der Lage sein, ohne unnötige Komplikation die Option zu wählen, die für sie optimal ist: eine Eintrittskarte bestellen, sich vertreten zu lassen oder ihre Abstimmungsanweisungen an eine unabhängige Vertretung zu übermitteln. Unternehmen wie Credit Suisse, Nestlé, Novartis, Roche und UBS gehen so vor, doch etwa die Hälfte der Unternehmen zwingt ihr Aktionariat, einen administrativen Hindernislauf zu bewältigen.

Widersinnig

Weil sich die Unstimmigkeiten 2012 häuften, beschloss ACTARES, Unternehmen anzuschreiben, deren Aktien die Organisation hält. Mehrere Mitglieder haben Eintrittskarten für GVen erhalten, obwohl sie ihre Stimmen an ACTARES abgetreten hatten. Das Sekretariat stellte seinerseits eine starke Zunahme von einzeln registrierten Delegationen fest, die zusammen ACTARES hätten gutgeschrieben werden sollen. Jedes Jahr treten kleine administrative Ungereimtheiten auf. Die Organisation der GV scheint manchmal so kompliziert zu sein, dass selbst die Unternehmen sich nicht mehr zurechtfinden.

Unterschiedliche Reaktionen

Einige Unternehmen zeigten Interesse für die Empfehlungen von ACTARES und erklärten, ihr Vorgehen optimieren zu wollen. Andere hingegen bekräftigten ihre Absicht, an ihrer momentanen Praxis festzuhalten – sie sind offensichtlich wenig an einer guten Beziehung mit ihrem Aktionariat interessiert. Dabei ist es ja nur eine Kleinigkeit, einige Musterbriefe und eine Antwortkarte anzupassen! Viele Kontakte laufen im Moment noch. Warten wir also die nächsten Einladungen ab, um zu sehen, ob Fortschritte erkennbar sind.