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UBS und Nachhaltigkeit: Actares fordert mutigere Schritte

Actares, Aktionariat für nachhaltiges Wirtschaften, begrüsst, dass UBS sich ehrgeizige Nachhaltigkeitsziele gesetzt hat und dabei insbesondere die Standards für CO2-intensive Finanzierungen verschärft hat. Doch genügt dies bereits? Actares ist der Ansicht, dass es mutigere Schritte braucht und fordert an der Generalversammlung, dass UBS alle Finanzierungsströme mit den 1.5 Grad-Vorgaben des Pariser Übereinkommens in Einklang bringt.

UBS legt klimabezogene finanzielle Risiken offen, wie von der Taskforce on Climate-related financial disclosures (TCFD) empfohlen. Actares begrüsst dies. Dass die Bank weder 2017 noch 2018 in ihrer Bilanz signifikant klimabezogene Finanzrisiken identifiziert hat, wirft jedoch Fragen auf. Der Bericht „Banking on Climate Change 2019“ führt aus, dass UBS Unternehmen mit äusserst riskanten und CO2-intensiven Projekten finanziert – in Bereichen wie Teersand, arktisches Öl und Gas sowie Ultra-Tiefwasser-Förderung von Öl und Gas.

Zusammen mit ShareAction, einer britischen Non-Profit-Organisation, die sich für verantwortungsvolle Investitionen einsetzt, fragt Actares, ob die Bank der Meinung ist, dass solche Geschäfte kompatibel sind mit der Vorgabe einer maximalen Erwärmung von 1.5 Grad.

Menschenrechte: Konsequenzen nach dem Dammbruch in Brasilien?
Am 25. Januar 2019, nur drei Jahre nach dem Bruch eines Damms des Bergbauunternehmens Samarco Mineracao (ein Joint Venture von Vale und BHP), erlebte Brasilien erneut eine grosse Tragödie durch die Minenindustrie: Der Dammbruch der Firma Vale in der brasilianischen Kleinstadt Brumadinho und die daraus folgende Schlammlawine zerstörte Siedlungen und kostete das Leben von 306 Personen. UBS ist eine wichtige Aktionärin von Vale. Weshalb investierte die Bank nach der Katastrophe von 2015 überhaupt in ein Unternehmen wie Vale? Wie reagierte die Bank nach der Katastrophe von 2019? Was braucht es, damit UBS nicht mehr in ein Unternehmens wie Vale investiert? Actares verlangt im Namen des Internationalen Netzwerks der Vale-Betroffenen dazu Erklärungen.

Zweifelhafter Kredit: Funktioniert die interne Kontrolle?
2014 nahm die Regierung von Papua-Neuguinea einen Kredit von UBS im Umfang von 1.2 Milliarden australischen Dollars (gut 945 Mio Franken) auf, um über eine Firmenbeteiligung von der Erschliessung eines Gasfeldes zu profitieren. Im Widerspruch zur Verfassung des Landes und gegen den Widerstand des Finanzministers wurde dieser Kredit nicht dem Parlament unterbreitet und wurde am Ende zu einer grossen Belastung für den Staat. Actares möchte wissen, wie es möglich ist, dass ein Kreditgeschäft, das gegen die lokale Verfassung verstösst, die interne Kontrolle von UBS unterlaufen konnte.