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UBS wird altes Denken nicht los – ACTARES will Solidität

ACTARES, AktionärInnen für nachhaltiges Wirtschaften, ist auch dieses Jahr wieder enttäuscht von UBS. Verbesserungen sind zwar teilweise sichtbar, sowohl wirtschaftlich, wie auch ethisch, aber mit der jetzigen Führung ist der direkte Weg ins alte Kasino-Fahrwasser vorgespurt. Die Vergütungen erreichen wieder ungeahnte Höhen und die Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft steht immer noch zu guten Teilen auf dem Papier. Weil nach der letztjährigen Verweigerung der Decharge für 2007 der Verwaltungsrat untätig blieb, wird ACTARES für 2010 die Decharge verweigern.

Mit allen Kräften versucht UBS ihren enormen Imageverlust zu reparieren. Ein neuer Verhaltens- und Ethik-Kodex soll alle Mitarbeitenden verpflichten, sich strikt legal und loyal zu verhalten. Dessen Umsetzung ist noch im Gang. Eine weniger glückliche Hand zeigte UBS mit einer schematischen Leistungsbewertung, die viele Mitarbeitende demotivierte und empörte.

Geschadet haben der Glaubwürdigkeit der "neuen UBS" auch, dass CEO Oswald Grübel keine Gelegenheit auslässt, um sich gegen die vorgesehene Regulierung für Grossbanken zu wehren. Es zeugt von wenig Feingefühl, dass sich ausgerechnet die UBS hier am lautesten vernehmen lässt. Ins gleiche Kapitel geht die Vorstellung von Profitabilität von Herrn Grübel. Trotz neuer Kultur, neuem Führungsmodell, neuer Risikoprozeduren sollen die Gewinne und die Eigenkapitalrendite wieder alte Höhen erreichen. Dies ist völlig unglaubwürdig.

Die einfache, aber vielfach belegte Wahrheit, dass höhere Profite nur mit höherem Risiko zu haben sind, wird einfach verdrängt. Die Kasino-Kultur hält wieder Einzug. Trotz den zu begrüssenden Vereinfachungen beim Vergütungssystem erreichen die Vergütungen wieder alte Höhen oder gehen sogar darüber hinaus. ACTARES muss feststellen, dass UBS noch zu sehr im alten Banker-Denken verhaftet ist.

Zu Fragen der Nachhaltigkeit gibt es zwar immer mehr Statements der Bank, mit vielen schönen Worten, aber leider sind diese Statements oft sehr flexibel, um nicht zu sagen schwammig formuliert und die nötige Transparenz fehlt. Noch immer sind die Richtlinien und Standards für deren Durchsetzung nicht öffentlich und deshalb auch nicht kontrollierbar. Im Bereich Klimawandel rühmt sich UBS ihrer guten Noten, dabei gehen aber "Kleinigkeiten" wie Finanzierungen von klimaschädlichen Technologien oder Unternehmen völlig vergessen.

ACTARES verweigert für das Geschäftsjahr 2010 die Decharge, weil der Verwaltungsrat trotz dem letztjährigen klaren Entscheid der AktionärInnen, keine Décharge für 2007 zu erteilen, auf Zeit gespielt und gar nichts gegen die ehemaligen Führungskräfte unternommen hat. Für Schweizer Aktionärinnen und Aktionäre wird daher die Verjährung bald eintreten, während die Sammelklagen in den USA dort (und nur dort) zu Entschädigungen führen könnten.