Syngentas Paraquat – noch immer ein Sorgenkind

Das Compliance- und Risikomanagement sei von zentraler Bedeutung für die Sicherheit der Gemeinschaften, in denen Syngenta tätig ist – so die Aussage des Unternehmens. Für die Anwendung des hochgiftigen Herbizids Paraquat gilt dies offenbar nicht.

Erneut hat ACTARES an der Generalversammlung die Anwendung des hochgiftigen Unkrautvertilgers Paraquat, der unter dem Namen Gramoxone vertrieben wird, angeprangert. Jedes Jahr gibt es in Schwellen- und Entwicklungsländern Hunderte von Vergiftungsfällen. Aktuelles Beispiel ist eine Studie aus Burkina Faso. Diese zeigt, dass Gramoxone zu den meisten Pestizid-Vergiftungen im Land führt. ACTARES kritisierte die Unbeweglichkeit der Syngenta-Firmenleitung, die mit ihrer Haltung die Vergiftungsfälle in Kauf nimmt.

Änderung der Verkaufsstrategie

Was von Syngenta zumindest erwartet werden kann, ist eine Änderung ihrer Verkaufsstrategie. Das Produkt sollte nur an Anwender abgegeben werden, bei denen ein korrekter Gebrauch garantiert ist. Die wachsende Kritik angesichts der vielen Vergiftungsfälle müsste von der Firmenleitung als betriebliches Risiko erkannt werden – mitsamt den möglichen finanziellen Konsequenzen.

Nichteinhaltung des eigenen Verhaltenskodex

Neben den gesundheitlichen oder finanziellen Aspekten beachtet die Firmenleitung aber auch ihren eigenen Verhaltenskodex nicht. Dieser Kodex verpflichtet Syngenta, bei allen geschäftlichen Aktivitäten höchste ethische Standards sowie bei der Produktion, Handhabung und Entsorgung ihrer Produkte höchste Sicherheits- und Umweltschutzstandards einzuhalten. Bezogen auf Paraquat und die Anwendung dieses hochgiftigen Herbizids durch unzählige Kleinbäuerinnen und Kleinbauern sind dies leider nur leere Worte!