Neue Sorgenkinder bei Syngenta

Transparenz scheint nicht zu den Stärken von Syngenta zu gehören. Alte Fragen zu Paraquat bleiben weiterhin ungeklärt. Auch bei neueren Themen wie dem Bienensterben oder der Belastung von Schweizer Gewässern mit Pestiziden wächst der Erklärungsbedarf.

Einblick in Dokumente zu aktuellen Themen ist wichtig für die Aufklärung der Aktionärinnen und Aktionäre und die öffentliche Debatte. Syngenta zeigte sich diesbezüglich zugeknöpft.

Die Anfrage von ACTARES auf Einsicht in ein Gegengutachten zum Bericht des europäischen Zentrums für Verfassungs- und Menschenrechte über die Anwendung von Paraquat in Entwicklungsländern wurde abgelehnt. Die Geschäftsleitung wollte das von Syngenta in Auftrag gegebene Dokument nicht zur Verfügung stellen, die Gründe dafür bleiben unklar.

Fünf vor zwölf für Bienenschutz
Auch bei den Ursachen des Bienensterbens gibt es offene Fragen. Die EU und der schweizerische Bundesrat haben vor rund einem Jahr ein zweijähriges Moratorium für drei hochwirksame Insektizide – sogenannte Neonicotinoide – verhängt. Während dieser Zeit soll die Wissenschaft Wissenslücken schliessen und Aussagen machen können über die Toxizität von Pestiziden auf die Bienen. Syngenta bestreitet Bienengefährdung durch Pflanzenschutzmittel weiterhin prinzipiell.

Schleichende Belastung der Gewässer
Die gesetzlich vorgegebenen Grenzwerte für Pflanzenschutzmittel werden in unseren Gewässern überschritten, wie eine EAWAG-Studie zeigt. ACTARES will von Syngenta wissen, ob der Pestizidhersteller etwas dagegen unternehmen will.

ACTARES bleibt weiterhin an diesen Themen dran. In einem Gespräch mit der Konzernleitung soll Klarheit über die Positionierung des Unternehmens und die kurz- und mittelfristig geplanten Schritte geschaffen werden.

EAWAG