Syngenta und genetisch veränderte Organismen

ACTARES hat kürzlich mit Syngenta Kontakt aufgenommen, um einen besonders problematischen Aspekt der genetisch veränderten Organismen (GVO) anzusprechen. Es geht um Pflanzen, bei denen eines oder mehrere Gene dahingehend verändert wurden, dass gewisse Eigenschaften, zum Beispiel das Auskeimen nur noch mit einem chemischen Produkt ausgelöst werden können. Man spricht dabei von "Genetic Use Restriction Technologies" (GURT). Das in den Medien am häufigsten aufgegriffene Beispiel ist die sogenannte Terminator Technologie, das heisst die Entwicklung von Saatgut, dessen Früchte nicht mehr keimfähig sind, sodass jedes Jahr neues Saatgut gekauft werden muss. Es gibt noch eine Reihe weiterer Anwendungen. Die Hauptrisiken dieser Technologien sind:

  • eine deutlich höhere Abhängigkeit der Bauern von den Saatgutfirmen
  • eine Gefährdung der Biodiversität
  • erhöhte Probleme auf dem Gebiet der Ernährungssicherheit, umso mehr als der Markt von Saatgut "mit hohem Mehrwert" von immer weniger, immer grösseren Firmen beherrscht wird
  • ökonomische Risiken für die Saatgutfirmen durch Schadenersatzforderungen

Novartis und AstraZeneca, die "Mutterfirmen" von Syngenta, hatten deklariert, sie würden die Terminator-Saaten nicht zum Verkauf bringen. Wir fragten deshalb Syngenta, ob sie dies auch so halten wolle, was sie mit den andern Anwendungen dieser Technologie im Sinn habe und allgemein,welche Haltung das Unternehmen einnehme in Bezug auf die Risiken einer Kommerzialisierung dieser Art von Saatgut. Syngenta antwortete, sie werde wie ihre Vorgängerfirmen die Terminatortechnologie nicht weiterverfolgen, hingegen werde sie die anderen GURT-Technologien nicht aufgeben. Diese seien wichtig für die Grundlagenforschung, für die Evaluation möglicher Risiken und auch für die Entwicklung neuer kommerzieller Anwendungen. Syngenta bekräftigt ihre Absicht, diese Methoden auf verantwortliche Weise und sicherheitsbewusst anzuwenden. Das Thema wird uns weiter beschäftigen.