Richemont bleibt eine Männerbastion

Obwohl bei Richemont bisher nur eine Frau im Verwaltungsrat sitzt, wurden bei den Neuwahlen keine Frauen vorgeschlagen; zudem blieb eine einfache Prozedurfrage für die Ausübung der Stimmrechte wochenlang unbeantwortet.

Die Compagnie Financière Richemont ist eine der wenigen Firmen, die ihre ordentliche Generalversammlung im Herbst abhält. Das Unternehmen ist vor allem im Luxusgütersektor und im Tabakgeschäft aktiv, mit Marken wie Cartier, Piaget oder Dunhill und glänzt nicht mit einer guten und transparenten Geschäftsführung (Good Governance). Grossaktionärin ist die Familie Rupert. ACTARES hat auf eine Teilnahme an der Generalversammlung verzichtet und seine Stimmanweisungen schriftlich übermittelt.

Männliche Vorherrschaft

Zwei Sitze im Verwaltungsrat waren neu zu besetzen. Obwohl Richemont erst eine Verwaltungsrätin hat, gab es keine weibliche Kandidatur. Gemäss den Abstimmungsrichtlinien von ACTARES, hätten wir deshalb die neuen Kandidaturen abgelehnt, die bisherigen Verwaltungsräte und die Verwaltungsrätin jedoch bestätigt. Da aus der Traktandenliste nicht klar hervorging, ob die Wahl en bloc oder einzeln abgehalten würde, stellten wir diese Frage per Mail.

Späte und unverbindliche Antwort

Da die Antwort auf sich warten liess und auch telefonische Anfragen kein Resultat erbrachten, entschieden wir, die Wahlen in den Verwaltungsrat gesamthaft abzulehnen. In einem letzten Versuch hat ACTARES brieflich auf die mangelhafte Kommunikation hingewiesen. Die Antwort kam wieder erst nach mehreren Wochen. Richemont bedauert, uns nicht rechtzeitig geantwortet zu haben und wird den Ursachen dieser Kommunikationspanne nachgehen. Auf die eigentliche Antwort warten wir immer noch.