Keine Fortschritte bei Novartis

Sowohl bei der Sanierung der alten Chemiemülldeponien wie auch bei den Vergütungen bewegt sich Novartis wenig. Zu den Deponien kommen immer wieder neue Fakten ans Licht und bei den Vergütungen hat sich die Selbst­bedienungs­mentalität nicht geändert.

Die Frage der Sanierung der alten Chemiemülldeponien im Raum Basel beschäftigte ACTARES an der diesjährigen GV nicht zum ersten Mal. Es geht nicht nur sehr schleppend vorwärts, sondern es kommen immer wieder neue, beunruhigende Informationen an die Öffentlichkeit, die belegen, dass bisher nicht vollständig informiert wurde.

Mangelhafte Information

Informationen über die alten Deponien werden nur sehr dosiert weitergegeben. Bisher galt, man wisse nicht genau, was abgelagert sei. 2010 gelangte jedoch eine bisher geheime, firmeninterne Stoffliste der Deponie Muttenz an die Öffentlichkeit, auf der hinter jedem der rund 5'000 Stoffe die ursprünglich verantwortliche Firma genannt wird!

Novartis soll die Führung übernehmen

Der Druck in der Bevölkerung nimmt zu. Anfangs 2011 wurde die Allianz Deponien Muttenz gegründet. Sie verlangt, dass eine Lösung, ähnlich wie in Bonfol im Jura, verwirklicht wird. Dort wurde jahrelang vor Gericht gestritten, mit dem Resultat, dass jetzt vollständig saniert werden muss. ACTARES verlangte deshalb von Novartis, die bisherige Verzögerungs- und Hinhaltetaktik aufzugeben, im Geflecht der Firmen die Führung zu übernehmen und alle interessierten Kreise gleichberechtigt einzubeziehen.

Vergütungen - bedienen sie sich

Dieses Jahr konnte die Generalversammlung erstmals über das Vergütungssystem abstimmen. Der ausführliche Bericht über die Vergütungen 2010 zeigt aber, dass leider die Chance verpasst worden ist, eine neue Kultur einzuführen. Die Selbstbedienungsmentalität hat sich nicht geändert. Skandalös sind besonders ein millionenschweres Paket für die Altersvorsorge von Daniel Vasella und eine nicht näher definierte Entschädigung für ein Konkurrenzverbot. Die letztjährige Forderung von ACTARES, künftige Saläre in einem gesellschaftlich und ethisch vertretbaren Rahmen zu halten, ist in keiner Weise erfüllt. ACTARES lehnte deshalb das Vergütungssystem ab.