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Novartis: Endlich wieder eine richtige Generalversammlung

Novartis hat im letzten Geschäftsjahr gut gewirtschaftet und Fortschritte bei der Wahrnehmung der gesellschaftlichen Verantwortung gemacht. Allerdings sieht Actares keine Notwendigkeit, künftig auf die physische Generalver-sammlung zu verzichten, und stellt Fragen zur Abspaltung von Sandoz.

Actares – Aktionärinnen und Aktionäre für mehr Konzernverantwortung – freut sich auf die erste physische Generalversammlung seit drei Jahren und erwartet, dass diese nicht die letzte ihrer Art sein wird.

Nein zur virtuellen Durchführung der Generalversammlung

Die Generalversammlung ist nicht nur das oberste Organ des Unternehmens. Sie ist auch der einzige Ort, um miteinander ein formelles Gespräch zu führen. Dabei sind physische Begegnungen im gleichen Raum ein entscheidender Faktor für die Qualität der Debatte. Sie ermöglichen die Augenhöhe zwischen Aktionariat und Verwaltungsrat und erleichtern das gegenseitige Verständnis. Deshalb lehnt Actares die Durchführung von Generalversammlungen ohne physischen Tagungsort entschieden ab.

Falls der Verwaltungsrat dafür sorgen kann, dass die Verwendung elektronischer Mittel reibungslos funktioniert, kann der hybriden Versammlung zugestimmt werden. Dies ist dann gegeben, wenn nicht nur die Beschlussfassung, sondern auch der Meinungsaustausch unter den Aktionärinnen und Aktionären und ihre Mitwirkungsrechte korrekt wahrgenommen werden können.

Nach wie vor Fragezeichen zur Zukunft von Sandoz

Bekanntlich will Novartis ihr zweites Standbein Sandoz trotz sehr guten 20 Prozent Gewinnmarge dieses Jahr abspalten. Dabei sollen die Aktien von Sandoz nicht verkauft oder öffentlich zur Zeichnung aufgelegt, sondern anteilsmässig an das Aktionariat von Novartis verteilt werden. Die Ausgliederung ist nicht nur für Novartis, sondern auch für die aktuell wegen Lieferengpässen gefährdete Versorgung mit lebenswichtigen Medikamenten riskant: Sandoz ist eine der grössten Antibiotika-Herstellerinnen der Welt mit den letzten Produktionsanlagen in Europa, wo sie mehr als die Hälfte des Umsatzes erwirtschaftet. Damit ist sie ein Eckpfeiler der europäischen Pharmaindustrie.

Novartis hat den Verkauf dieses sicheren Geschäfts mit der medizinischen Grundversorgung an den Meistbietenden bisher nicht ausgeschlossen. Deshalb möchte Actares anlässlich der Generalversammlung erfahren, wie das Unternehmen gedenkt, seine gesellschaftliche Verantwortung bei der Ausgestaltung der Rahmenbedingungen für die Abspaltung durchzusetzen.

Unangemessene Vergütungen

Wegen der unangemessenen Höhe des Arbeitsentgelts für Verwaltungsratspräsident und Geschäftsleitung lehnt Actares alle Vergütungs-Anträge ab. Den anderen Sachgeschäften kann Actares mit einer Ausnahme (Änderung Artikel 23 der Statuten betreffend Organisation der Verwaltungsratssitzungen) zustimmen.