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ACTARES nimmt Kaffee und Kakao von Nestlé unter die Lupe

Nestlé muss den Kampf gegen die Kindersklaverei intensivieren und seine Massnahmen zur Verbesserung der Löhne und Arbeitsbedingungen in der Kaffee- und Kakaoproduktion verstärken. An der Generalversammlung des in Vevey ansässigen Nahrungsmittelmultis vom 14. April 2011 will ACTARES den Schwerpunkt auf diese beiden für das Unternehmen zentralen Rohstoffe legen. Ausserdem hofft ACTARES, dass mit der Wahl der bisherigen UNICEF-Direktorin Ann Veneman in den Verwaltungsrat die guten Absichten des Konzerns Gestalt annehmen.

Die Verbesserung der Lohn- und Arbeitsbedingungen in der Kaffee- und Kakaoproduktion sowie der Kampf gegen die Kindersklaverei stehen im Mittelpunkt der Fragen, die ACTARES, AktionärInnen für nachhaltiges Wirtschaften, am 14. April 2011 anlässlich der Generalversammlung von Nestlé zur Sprache bringen will. Die vom Konzern genannten Ziele auf diesem Gebiet sind löblich, aber bei ihrer Realisierung scheint es an Entschlossenheit zu mangeln.

2009 hat der Nahrungsmittelkonzern in seinem Bericht zur gemeinsamen Wertschöpfung die Umsetzung des sogenannten Cocoa Plan angekündigt, der auf Produktivitäts- und Einkommenssteigerungen im Anbau abzielt. Allerdings deckt dieser Plan derzeit nur gerade 1,5 % des Kakaoeinkaufs von Nestlé ab. Ähnlich ernüchternd sind die Ergebnisse der begrüssenswerten Zusammenarbeit mit der International Cocoa Initiative (ICI): Der überwiegende Teil der eingekauften Rohstoffe wird von Zwischenhändlern bezogen, bei denen nur schwer nachgeprüft werden kann, ob sie den ausgezeichneten Verhaltenskodex für Nestlé-Zulieferer tatsächlich einhalten.

Bis 2020 dürfte lediglich ein Drittel des von Nestlé eingekauften Kaffees von der Rainforest Alliance zertifiziert sein oder nach strengen Kriterien direkt bei den Produzenten bezogen werden. Dieser Anstieg reicht bei Weitem nicht aus, um die Produktqualität und angemessene Arbeitsbedingungen zu garantieren und sicherzustellen, dass die Kinder dorthin kommen, wo sie hingehören – nämlich in die Schule.

ACTARES erwartet von Nestlé ein ehrgeiziges Engagement, über welches Jahr für Jahr in vergleichbarer Form Bericht erstattet wird. Diese Berichte müssen die Richtlinien des UN Global Compact erfüllen, den auch Nestlé unterzeichnet hat, und einer unabhängigen externen Stelle zur Prüfung vorgelegt werden. In diesem Sinne unterstützt ACTARES die Wahl der ehemaligen UNICEF-Generaldirektorin Ann Veneman in den Verwaltungsrat, wo sie mit ihrem Know-how und ihrer Motivation eine Bereicherung darstellen wird. Der Verwaltungsrat von Nestlé, dem nach der Generalversammlung 2011 4 Frauen und 10 Männer angehören werden, profiliert sich nach und nach als Beispiel für die Schweizer Wirtschaft.