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Nestlé: Offene Fragen zur Affäre Buitoni und zum Plastikverbrauch

Actares, Aktionärinnen und Aktionäre für mehr Konzernverantwortung, wird an der diesjährigen Generalversammlung von Nestlé Fragen stellen zu den Lehren aus dem Fall der verseuchten Pizzas der Marke Buitoni sowie zu den Plänen von Nestlé zur Reduktion von Plastikverpackungen. Auch wenn die Nestlé-Klimastrategie nicht im Fokus der aktuellen Generalversammlung steht, wird Actares deren Umsetzung im Auge behalten.

An der diesjährigen Generalversammlung von Nestlé wird Actares die Affäre Buitoni in Erinnerung rufen. Im Zusammenhang mit bakterienverseuchten Pizzas aus einer Fabrik in Caudry, Frankreich sind zwei Kinder gestorben, andere wurden schwer krank und leiden zum Teil heute noch an den Folgen. Hinweise auf die Zustände in der betreffenden Fabrik wurden offenbar nicht gehört. Actares möchte deshalb wissen, wie Nestlé sicherstellen will, dass solche Informationen in Zukunft schnell an die entscheidenden Stellen gelangen, so dass schneller gehandelt und solche Fälle vermieden werden können.

Eine weitere Frage betrifft den Umgang von Nestlé mit Plastikverpackungen. Nestlé gehört weltweit zu den allergrössten Verbrauchern von Plastik im Konsumgüterbereich. Actares wird fragen, wo Nestlé bei der Reduzierung von Plastik steht: Hat die firmeneigene Forschung bereits umsetzbare Lösungen entwickelt? Wie steht Nestlé zu einem Paradigmenwechsel von recyklierbaren auf wiederverwendbare Verpackungen, um die Plastikmenge im Umlauf zu reduzieren?

Abstimmungspositionen: Mehrmals NEIN

Actares wird die Annahme verschiedener Anträge des Verwaltungsrats ablehnen: Die Entlastung wegen verschiedener Kontroversen, nicht zuletzt dem Fall Buitoni; die Wahl von CEO Ulf Mark Schneider in den Verwaltungsrat, aus Gründen der Good Governance – sowie sämtliche Vergütungstraktanden. Actares sagt ebenfalls NEIN zu den Statutenänderungen, unter anderem, weil die Möglichkeit einer rein virtuellen Generalversammlung darin verankert werden soll. Actares ist der Meinung, dass die physische, oder allenfalls hybride, Generalversammlung für viele kleinere, individuelle Aktionärinnen und Aktionäre von grossem Wert ist.

Beim Klima stimmt die Richtung, nun muss die Umsetzung gelingen

Nestlé legte 2021 als erstes der grössten Unternehmen an der Schweizer Börse seine Klimastrategie der Generalversammlung vor. Actares begrüsste damals diese Transparen – nicht zuletzt, weil die globale Wertschöpfungskette von Nestlé ungefähr zweiundhalb mal soviele Treibhausgas-Emissionen erzeugt wie die Schweiz insgesamt. Actares wird die Umsetzung der Klimastrategie weiterhin kritisch begleiten und Nestlé auf Umsetzungslücken ansprechen.