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Actares lobt Holcims Klimastrategie, weist aber auch auf deren Schattenseiten hin

Dem vorgesehenen Doppelmandat CEO/VR-Präsident stimmt Actares unter Vorbehalt zu. Die Entschädigungen der Führung sind nach wie vor zu hoch.

Actares – Aktionärinnen und Aktionäre für mehr Konzernverantwortung – anerkennt das sehr gute finanzielle Ergebnis des Geschäftsjahres 2022 und unterstützt die Anstrengungen des Konzerns für eine Dekarbonisierung des Bausektors. Lob gebührt Holcim auch dafür, den Aktionärinnen und Aktionären die Klimastrategie erneut zur Abstimmung vorzulegen – sowie jedes Jahr über die Erlangung der Ziele Bericht zu geben und die Ziele von der Science Based Targets Initiative (SBTi) validieren zu lassen.

Positiv für die Aktionäre ist die Konzentration auf die Schlüsselmärkte Europa und USA. Der Verkauf vieler Tochtergesellschaften hat aber Schattenseiten für das Klima. Die Werke in bezüglich Umweltauflagen weniger restriktiven Ländern dürften von den neuen Besitzern mit weniger Anstrengungen zur CO2-Reduktion weitergeführt werden. Das hilft den globalen Klimaanstrengungen unter dem Strich nicht.

Verwaltungsratspräsident Beat Hess tritt nach zehn Jahren an der Spitze des Konzerns zurück. Der CEO Jan Jenisch soll ins VR-Präsidium gewählt werden und übergangsweise CEO bleiben. Actares ist grundsätzlich gegen solche Doppelmandate und findet, Holcim hätte sich früher vorbereiten und handeln müssen. Actares wird der Wahl von Jan Jenisch als VR-Präsident trotzdem zustimmen, weil das Unternehmen verspricht, in den kommenden zwölf Monaten einen Nachfolger für das Amt des CEO bekannt zu geben. Gleichzeitig wird Hanne Sørensen zum Lead Independent Director ernannt. Damit soll weiterhin eine wirksame interne Kontrolle gewährleistet sein. Wichtig ist, dass es Holcim gelingt, eine starke Persönlichkeit für die CEO-Funktion zu finden, damit das Gleichgewicht von «Checks und balances» auch künftig sichergestellt ist.

Erneut lehnt Actares die Vergütung von Holcim als überhöht ab. Es wäre erfreulich, wenn die Entschädigungen von VR und Geschäftsleitung nach unten angepasst würden. Das würde die Glaubwürdigkeit von Holcim als gesellschaftlich verantwortungsvolles Unternehmen erhöhen.