Aufschlussreicher Dialog mit Nestlé

Eine Delegation von Actares traf sich mit dem Multi aus Vevey, um eine ganze Reihe offener Fragen zu klären. Einige Antworten sind ermutigend, aber es bleibt noch Manches zu tun.

Kinderarbeit; der Versuch, Patente für natürliche Heilpflanzen zu erwerben; und der Zugang zu Protokollen: Dies sind nur einige der Themen, die Actares bei Nestlé hartnäckig vorbringt. Der Fragenkatalog ist so lang geworden, dass 2015 ein Treffen vereinbart wurde.

Positives Gesprächsklima
Trotz teils unterschiedlicher Positionen war das Gesprächsklima angenehm und offen. Als Beweis ein kleiner Erfolg: Nestlé erklärte sich bereit, dem Aktionariat auf Wunsch Auszüge aus Generalversammlungs­protokollen zuzusenden. Bislang mussten Interessierte nach Vevey reisen und die Dokumente vor Ort einsehen.

Pläne bezüglich Kakao
Weit bedeutender ist Nestlés Haltung zum Schicksal der vom Kakaoanbau abhängigen Bevölkerung ganzer Regionen. Das Anliegen scheint an Brisanz zu gewinnen, denn Nestlé legte Actares ein Programm für weitreichende, systematische Verbesserungen vor. Es soll über die Elfenbeinküste hinausreichen, und dessen Erfolg anhand von internationalen Vergleichen überprüft werden. Das neue Programm behebt eine der Schwachstellen, die Actares immer wieder aufgezeigt hatte, nämlich den punktuellen Charakter der Nestlé-Strategien. Actares wird die Sache mit grosser Aufmerksamkeit verfolgen.

Patente weiter in der Grauzone
Der Antrag auf eine Patentierung der heilenden Wirkung des südafrikanischen Echten Schwarzkümmels macht seit Längerem immer wieder Schlagzeilen. Nestlé zeigte auf, welche Korrekturen diesbezüglich gemacht worden sind. Fazit: Ein Dialog, der Erfolge gebracht hat, der aber nicht alle Themen behandelte und der wachsam weiterverfolgt werden muss.