Boni für nachhaltiges Geschäften

Sind den Unternehmen Nachhaltigkeitsziele wichtig genug, dass sie sich auch im Vergütungssystem niederschlagen? Bis jetzt kaum, wie eine Umfrage von Actares zeigt.

Die variablen Vergütungsanteile für Geschäftsleitungsmitglieder sind ein wichtiges Steuerungsinstrument für Verwaltungsrat und Unternehmens­eignerinnen und -eigner. Sie sind so gestaltet, dass sie Anreize setzen für die getreue Umsetzung vorgegebener Unternehmens­ziele.

Glaubt man der Eigen­darstellung der Unternehmen, deren Aktien im Swiss Market Index (SMI) abgebildet sind, fallen manche dieser Ziele unter die Rubrik «Nachhaltigkeit»: Sie versprechen eine Reduktion der Investitionen in Kohle oder einen verbesserten Zugang zu Medikamenten in Entwicklungsländern. Sie verpflichten sich, keine Produkte einzukaufen, die zur Entwaldung beitragen, oder sie entwickeln Modelle, um Anspruchs­gruppen an ihrer Wertschöpfung teilhaben zu lassen.

Nachhaltigkeit zahlt sich noch nicht aus

Actares wollte von den SMI-Unternehmen wissen, ob ihnen Nachhaltig­keitsziele so wichtig sind, dass sie für ihre Geschäftsleitungen explizite Vergütungs­anreize dazu setzen. Die Umfrage brachte zutage, dass nur sieben SMI-Unternehmen dies tun – und auch nur punktuell. Bei ABB, LafargeHolcim und Roche geht es zum Beispiel um Sicherheit am Arbeitsplatz, bei Julius Bär um nachhaltiges Investieren und bei Nestlé um die kontinuierliche Reduktion von Zucker, Salz und Fett. Nur in vier Fällen ist die vergütungs­relevante Leistung auch quantifizierbar. Damit Nachhaltigkeitsziele die Vergütung wesentlich beeinflussen können, müssen sie nach Ansicht von Actares aber messbar und zeitlich definiert sein.

Bericht zur Umfrage