Der Tipp

Greenwashing betreiben wir alle

Dorothea Baur, Beraterin für Ethik mit Schwerpunkt Finanz und Technologie, beschreibt klug, dass wir nicht nur Konzerne auf Greenwashing überprüfen sollten, sondern auch uns selbst.

Nachdem Russland in die Ukraine einmarschiert ist, und die westliche Welt ihre Energiepolitik neu definieren muss, weil sie den Krieg mit dem Kauf von russischem Gas und Öl mitfinanziert, stellen sich auch die Anlegerinnen und Anleger vermehrt die Frage, ob ihr Geld ethisch vertretbar investiert ist. Gut so. Actares stellt sich auf den Standpunkt, dass es – anstatt Aktien von Konzernen mit Greenwashing-Potenzial abzustossen – oft sinnvoller ist, die Konzerne, in die man investiert, an ihre moralische Pflicht zu erinnern und von innen zu wirken. Kurze Geschichte: Actares hat Nestlé mit Nachdruck an seine moralische Verantwortung erinnert, nachdem sich der Konzern im März als edler Ritter im Krieg präsentiert hatte. Man verzichte auf Geschäfte mit Russland und liefere nur noch lebenswichtige Güter, hiess es. Es musste ein Shitstorm ausbrechen, um einzusehen, dass Nesquik und KitKat keine lebensrettenden Güter, sondern ein lukratives Geschäft sind, und diese schliesslich im Sinne der beschlossenen Sanktionen aus den russischen Regalen verschwanden.

Beim Schönreden, oder neudeutsch «Greenwashing», ist Nestlé übrigens in bester Gesellschaft. Auch wir Konsumentinnen und Konsumenten tappen in die Doppelmoral-Falle. Wirtschaftsethikerin Dorothea Baur beschreibt dies klug in ihrer kürzlich erschienenen Kolumne – erschienen im Frauen-Wirtschaftsportal Ellexx: https://www.ellexx.com/de/themen/finanzen/untitled-31/

Übrigens ist die Website Ellexx – Mehrwert für Frauen – auch auf englisch verfügbar: https://www.ellexx.com/en/

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