Abstimmungsempfehlungen

ACTARES-Abstimmungen vom 1.6.2006 bis zum 30.5.2007

JaNeinEnth.Total
Berichterstattung, Rechnung1012022
Entlastung der Organe912021
Gewinnverwendung192021
Wiederwahlen in den Verwaltungsrat338546
Neuwahlen in den Verwaltungsrat911020
Wahl der Revisionsstelle210021
Kapitalerhöhung1001
Kapitalherabsetzung311014
Verschiedene Traktanden123015
Total117595181

Abstimmungspositionen 2007

Auch in diesem Jahr hat ACTARES die 2005 verabschiedeten Richtlinien für Abstimmungen bei 22 Unternehmen wieder konkret umgesetzt. Zu Jahresbe-ginn teilte ACTARES mit, systematisch gegen die Wiederwahl von Verwaltungsratsmitgliedern stimmen zu wollen, die für übermässige Entschädigungen verantwortlich sind. Dies hat dazu beigetragen, die Diskussion erneut in Gang zu bringen.

Da die Vergütungen für Führungskräfte nicht auf der Traktandenliste von Generalversammlungen stehen, muss sich die Gegnerschaft von exzessiven Vergütungen einen weniger direkten Weg suchen. Zunächst ergreift ACTARES jeweils das Wort im Namen seiner Mitglieder. Anschliessend nutzt ACTARES zwei weitere Möglichkeiten auf Abstimmungsebene. Einerseits handeln Verwaltungsräte, die unverhältnismässig hohe Entschädigungen bewilligen, nicht im Sinne der Aktionärinnen und Aktionäre, die sie gewählt haben. Ihnen wird deshalb die Entlastung verweigert. Andererseits widersetzt sich ACTARES aus demselben Grund auch der Wiederwahl von Verwaltungsratsmitgliedern, die einem Entschädigungsausschuss angehören und folglich mit verantwortlich für solche Missbräuche sind.

Protest und Nachhaltigkeit

ACTARES setzt sich nur ungern für die Abwahl eines Verwaltungsratsmitglieds ein. Nachhaltige Entwicklung bezieht sich bekanntlich auf die drei Bereiche Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft. Und wirtschaftliche Nachhaltigkeit verlangt nach Kon-tinuität innerhalb der Unternehmensführung. Im Gegensatz zu anderen Organisationen mit ähnlicher Zielsetzung wollte ACTARES deshalb die Wiederwahl von Peter Brabeck und Daniel Vasella nicht ablehnen, sondern drückte sein Missfallen durch eine Empfehlung zur Stimmenthaltung aus.

Frauenmangel

Völlig anders ist die Situation bei den Neukandidaturen, bei Personen also, die noch nicht in die Dynamik eines Verwaltungsrates eingebunden sind. Es ergäbe sich hier eine ideale Gelegenheit, um den Frauenanteil, der weiterhin auf einem inakzeptabel tiefen Niveau liegt, etwas anzuheben. ACTARES hält darum an seiner Strategie fest und bietet nur Unterstützung, wenn sich das Geschlechtergefälle aufgrund der Wahlen verringert. Nach einem recht ermutigenden Jahr 2006 mit fünf neu gewählten Frauen bei den verfolgten Firmen werden es 2007 leider vier weniger sein! Eine solche Ungleichheit mit dem ewigen Argument der fehlenden Kompetenz zu rechtfertigen, dürfte schwer fallen, wenn man weiss, dass zum Beispiel der Modespezialist Vögele keine einzige Verwaltungsrätin vorzuweisen hat. Das Engagement ist umso nötiger, als ACTARES mit diesem Thema ziemlich alleine dasteht.

Fortschritte bei der Berichterstattung

Die positive Überraschung des Jahres ist die deutliche Qualitätsverbesserung bei den Sozial- und Umweltberichten. Unabhängige externe Revision kommt häufiger zur Anwendung. Der Datenvergleich zwischen den verschiedenen Jahren lässt jedoch noch zu wünschen übrig.