Fair produzieren – was bedeutet das?

Will ein internationaler Konzern wirklich fair produzieren, müssen auch seine Zulieferer ökologische und soziale Standards konsequent einhalten. Aber wie? Dieser Frage widmete sich Alexandre Sacerdoti in seinem Vortrag an unserer diesjährigen Mitgliederversammlung. Der ehemalige CEO von Chocolat Villars berät Bäuerinnen und Bauern an der Elfenbeinküste. Aus langjähriger Erfahrung weiss er ganz genau, wie sich die Kakaosorte, die Anbaumethode oder die Verarbeitung des Kakaos auf die Qualität einer Schokolade auswirken. Sacerdotis Devise lautet: Gute Qualität erzielt man längerfristig nur über nachhaltige Lieferketten.

Am Beispiel der Elfenbeinküste illustrierte er, wie Bäuerinnen und Bauern einen angemessenen Preis für ihre Rohstoffe erzielen können: Zwischenhändler müssen ausgeschaltet werden für einen möglichst direkten Kontakt zwischen Landwirtschaft und verarbeitender Industrie. In Pflichtenheften einigen sich Abnehmer und Bauernvereinigungen auf Mindeststandards für die Arbeitsbedingungen. Über gezielte Schulungen werden nachhaltige Anbau- und Verarbeitungsmethoden eingeführt. Zur Qualitätssicherung werden regelmässige Kontrollen durchgeführt und mithilfe von Vorauszahlungen die festgelegten Mindestlöhne garantiert.

Ein Aufwand, der sich nicht nur positiv auf den Lebensstandard der beteiligten Bäuerinnen und Bauern auswirkt, sondern sich auch auf der anderen Seite der Lieferkette auszahlt: Konsumentinnen und Konsumenten erwarten vermehrt transparente Informationen über verwendete Rohstoffe und berücksichtigen diese bei ihrem Kaufentscheid.