Editorial: Szenenwechsel

Die Zeiten, in denen verantwortungsbewusste Aktionärinnen und Aktionäre als exzentrische Exoten galten, sind längst vorbei. Ob Pensionskassen, Vermögensverwaltungen oder auch Herr und Frau Schweizer: Für die Chefetagen der grossen Unternehmen wird es zunehmend schwierig, sich über die Interessen ihrer Eigentümerinnen und Eigentümer hinwegzusetzen.

Transparenz gesucht
Die jüngste Studie zum Thema Schweizer Politikfinanzierung hat teilweise ungewöhnlich vollständige und detaillierte Antworten erbracht. Bei anderen Antworten herrschen Phrasen und Ausflüchte leider noch vor. Die Rettung der Grossbanken durch die öffentliche Hand ist sicher ein wichtiger Faktor für die bessere Transparenz. Die Studie bestätigt aber einen neuen Trend: Das Recht des Aktionariats auf Information wird immer stärker berücksichtigt. Um die Tätigkeit grosser Unternehmen genau zu verfolgen, muss allen verfügbaren und zuverlässigen Hinweisen nachgegangen werden. Ein Beispiel dafür sind die Erlebnisse der Berner Fotografin Karin Scheidegger mit den Schergen von Holcim in Indien. Dieses Ereignis kam auch an der Generalver-sammlung von Holcim im Frühjahr zur Sprache.

Gutes tun und darüber sprechen
Auch auf der institutionellen Ebene wird ACTARES zunehmend als seriöser Partner wahrgenommen. So wünschte der Internationale Währungsfond IWF, im Rahmen seiner regulären Überprüfung der finanziellen Stabilität der Schweiz, ein Treffen mit ACTARES.
2014 hält eine besondere Herausforderung bereit: Die Verordnung zur Minder-Initiative tritt in Kraft. Wie enttäuschend sie auch sein mag, es gilt, das Beste daraus zu machen. Der Ablauf der Generalversammlungen wird in einigen Punkten geändert, und ACTARES wird darauf angemessen reagieren müssen. Aber nicht nur das: Kritischer Verstand und erfolgreiche Aufrufe an möglichst viele Aktionärinnen und Aktionäre, ihre neuen Rechte in Anspruch zu nehmen, sind ebenso gefragt!