Editorial: Nicht nur Vergütungen

Wir befinden uns im Jahr 1 nach der Annahme der Initiative gegen die Abzockerei: Was die strikte Umsetzung und die erzielten Fortschritte angeht, zieht ACTARES durchzogene Bilanz. Die Mängel der Verordnung müssen bei der Erarbeitung des Gesetzes unbedingt ausgemerzt werden. Das Parlament ist zu gegebener Zeit dafür zu sensibilisieren.

Und noch einmal die Ethik ...
Dank dem Medieninteresse durch den «Minder-Effekt» konnte ACTARES seine Anliegen besser als sonst ins Rampenlicht rücken. Ethische Bedenken zu den klinischen Studien, welche viele Pharmariesen in Schwellen- und Entwicklungsländer auslagern, sind immer noch nicht beseitigt – ein Thema, das die Öffentlichkeit bewegt. Gleiches gilt für die Rolle der Syngenta-Pestizide beim Bienensterben (siehe Seite 7), die fortwährenden Arbeitskonflikte in den indischen Tochterfirmen von Holcim oder die Klimaverantwortlichkeit von Banken und Versicherungen.

CO2-Fussabdruck und Studie
Es war höchste Zeit, die Umweltbelastung der Kapitalanlagen bezüglich der Treibhausgasemissionen zu beleuchten. ACTARES führte mit der wissenschaftlichen Unterstützung von Inrate eine einzigartige Studie bei den grossen Schweizer Versicherungsgesellschaften durch. Das Fazit? Die Versicherer schenken dieser Problematik noch viel zu wenig Beachtung – wir behalten die Situation im Auge.

GV-Protokolle
Eine andere Studie von anfangs 2014 machte eine einfachere Untersuchung, die aber genauso interessant ist für die Aktionärinnen und Aktionäre. Sie betrifft die Zugänglichkeit der Protokolle von Generalversammlungen. Von den wichtigsten Unternehmen der Schweiz, den 20 Mitgliedern des Swiss Market Index, veröffentlichen zwei weder Protokolle noch detaillierte Abstimmungsergebnisse.

Es gibt somit zahlreiche Gründe, den Unternehmen Verbesserungsmöglichkeiten aufzuzeigen – ACTARES wird die Arbeit nicht ausgehen.