Bericht über das Jahresgespräch 2025 mit Novartis
Der Dialog von Actares mit Novartis wurde in der ersten November-Woche mit Lutz Hegemann, President Global Health and Swiss Country Affairs, fortgesetzt. Herr Hegemann widmet sich mit seinem Team Programmen zur Bekämpfung von Tropen- und nichtübertragbaren Krankheiten in Ländern mit niedrigem bis mittlerem Einkommen und vertritt das Unternehmen seit einem Jahr gegenüber den schweizerischen Behörden und der Öffentlichkeit. Themen des offenen Austausches waren die Gleichstellung der Geschlechter im Unternehmen, die Kampagne für ein Ja zu den Bilateralen III sowie die Kritik von Novartis an den schweizerischen Gesundheitsbehörden.
Actares anerkennt die langjährige Pionierarbeit von Novartis in den Bereichen Gleichstellung und Lohntransparenz. Ziel ist es, auf allen Ebenen und in allen Funktionen die qualifiziertesten Mitarbeitenden zu gewinnen, zu entwickeln und zu halten. Deshalb ist die Anwendung der neuen, diskriminierenden US-Gesetze in den Bereichen Rekrutierung und Transparenz riskant für die Performance des Unternehmens. Actares wird dranbleiben und in Erfahrung bringen, wie sich die Zufriedenheit der 12'000 US-Mitarbeitenden und das Geschlechterverhältnis seit Anfang 2025 verändert hat.
Novartis unterstützt das Paket Schweiz-EU ohne Vorbehalte und hat eine eigene Vernehmlassung verfasst. Hauptargumente sind die gegenseitige Anerkennung im Bereich der Konformitätsbewertungen, die Personenfreizügigkeit sowie die Programme für Forschung und Innovation. Actares würde ein stärkeres öffentliches Engagement von Novartis für die Bilateralen III begrüssen.
Bekanntlich fordern die Pharmaunternehmen eine stärkere Berücksichtigung der Innovationsleistung bei den Medikamentenpreisen. Regelmässig klagt Novartis, dass die Schweiz wegen den aufwändigen Preisfindungsprozessen des Bundesamts für Gesundheit schlechter und langsamer mit innovativen Produkten versorgt werde als andere Staaten wie etwa Deutschland. Actares kann diese Kritik nicht nachvollziehen. Staatliche Grundlagenforschung, qualifizierte Arbeitskräfte und der Patentschutz garantieren der Pharmabranche ein hochprofitables Geschäftsmodell. Daran hat auch das neue US-Regime nichts geändert. Actares erwartet deshalb von Novartis eine stärkere Berücksichtigung der gesellschaftlichen Interessen sowie konstruktive Beiträge für einen ergebnisoffenen Dialog über die Regulierung des Zugangs zu neuen, innovativen Medikamenten.