Der Credit-Suisse-Skandal in Mosambik

Im Jahr 2013 schloss Credit Suisse (CS) mit hohen Regierungsvertretern Mosambiks geheime Kreditgeschäfte für Verteidigungszwecke ab. Nun interessieren sich diverse Untersuchungsbehörden für die dubiosen Geschäfte.

2013/14 vergab CS London zusammen mit der russischen Bank VTB London Kredite von über 2 Milliarden Dollar an Mosambik. CS gab Bonds dafür aus und begründete den Kredit mit dem Bau einer Thunfischflotte. Ein Alibiprojekt, denn die Flotte kostete laut dem aktuellen Finanzminister nur 91 Millionen und ist weder hochseetauglich, noch wurde sie jemals eingesetzt.

Wohin floss das viele Geld?

Untersuchungen belegen, dass die mosambikanischen Drahtzieher die Kredite von Anfang an für militärische Zwecke verwenden wollten. Weil die Bondkäufer des Thunfisch-Kredits leer ausgingen, folgte im März 2016 eine offizielle Umschuldung auf den Staat. Als bekannt wurde, dass weitere geheime Kredite auf verfassungswidrige Weise mit einer Staatsgarantie versehen waren, stoppten der Internationale Währungsfonds und Geberländer sämtliche Zahlungen an Mosambik.

Mosambik zahlungsunfähig

Im letzten Oktober erklärte sich das Land insolvent. Mit 110 Prozent des Bruttosozialprodukts ist es das am tiefsten verschuldete Land Afrikas. Den Spitälern fehlt es an Medikamenten, den Schulen an Infrastruktur, Löhne werden gekürzt. Zudem lebt die halbe Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze.

Das Auditverfahren zum Skandal wird von der Frelimo-Parteispitze behindert, und die Banken, die bei der Kreditvergabe vermutlich elementarste Sorgfaltspflichten verletzt haben, schweigen. Diesen Sommer stehen die Urteile der englischen Banken- und der amerikanischen Börsenaufsicht an. Actares wird die Zahlungen und Rückstellungen für Skandale und Rechtsstreitigkeiten besonders genau prüfen.

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