Editorial: Das Glas ist halb voll

Die Finanzkrise ist von der Frankenkrise abgelöst worden, die Vergütungsexzesse an der Spitze von grossen Unternehmen sind kein heisses Thema mehr. Der Verantwortung der Wirtschaft, das wichtigste Anliegen von Actares, bekommt allmählich gebührenden Raum. Beweis dafür ist der Erfolg der Konzernverantwortungsinitiative.

Wachsendes Verantwortungsbewusstsein

Diesen Frühling durfte Actares einigen Unternehmen öffentlich gratulieren. UBS hat vorbildliche Standards zur Wahrnehmung der Unternehmensverantwortung eingeführt, Nestlé meint es ernst mit dem Kampf gegen die Kinderarbeit, und LafargeHolcim hat einen Schritt getan, um den Arbeitskonflikt mit Leiharbeiterinnen und Leiharbeitern in Indien zu beenden. Natürlich dürfen wir uns nicht von schönen Worten einlullen lassen. Doch das wachsende Verantwortungsbewusstsein, das hier zu erkennen ist, verdient Anerkennung: Das Glas ist halb voll.

Klimaschutz ungenügend

Die Klimaerwärmung bleibt das Stiefkind unter den aktuellen Herausforderungen. Noch haben nicht genügend Unternehmen das Problem erkannt. Und bei den wenigen, die es erkannt haben, greifen die Vorsätze zu kurz – das internationale Ziel, den Temperaturanstieg bis 2100 auf zwei Grad zu begrenzen, lässt sich so nicht erreichen. Actares hat dieses Thema an den Generalversammlungen direkt angesprochen und sich durch die Mitarbeit an einer Studie des WWF zur Nachhaltigkeit von Investitionen der Schweizer Pensionskassen auch indirekt damit auseinandergesetzt.

Neuerungen beim Bulletin

Wir haben die Informationen für die Actares-Mitglieder mit Augenmerk auf Transparenz, Effizienz und Schnelligkeit überdacht. Neu sind die Voten von Actares an Generalversammlungen von Unternehmen auf unserer Website in der Rubrik «Aktuell» verfügbar. Auf Twitter und Facebook werden Kurzinformationen in Echtzeit publiziert. Mit Ausnahme der Abstimmungsstatistik wird der Saisonrückblick im Dezember-Bulletin erscheinen, der so gleichzeitig als Jahresbericht fungieren wird. So finden sich in dieser Ausgabe in erster Linie thematische Beiträge und Überlegungen. Wir wünschen Ihnen eine angenehme Lektüre.