"Unser Engagement" - der Sozialbericht der UBS - analysiert von ACTARES

Der Sozialbericht, den die UBS an der Gene-ralversammlung 2000 in Aussicht gestellt hatte, ist Ende November des gleichen Jahres unter dem Titel "Unser Engagement" erschienen. Darin sind zum ersten Mal in der Schweiz die Kapitel Kunden, Mitarbeiter, Aktionäre und gesellschaftliches Engagement im gleichen Bericht vereint. ACTARES hat diesen Bericht Kapitel für Kapitel analysiert und kommentiert hier in einer Zusammenfassung dessen Stärken und Schwächen:

Stärken:

  • Es ist der erste Sozialbericht in der Schweiz, mit den vier Themen Kunden Mitarbeitende, AktionärInnen und Gesellschaft.
  • Die UBS nennt selbstkritisch auch negative Aspekte, zum Beispiel den Anstieg der Fluktuationsrate und die niedrigere Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit im Anschluss an die Fusion.
  • Der Bericht nennt die ethischen Engagements der Unternehmung, zum Beispiel die Unterstützung des Global Compact der UNO (Prinzipien der Menschen- und Arbeitsrechte und des Umweltschutzes) und die führende Beteiligung an der Erarbeitung der Wolfsberg-Richtlinien zur Bekämpfung der Geldwäsche.
  • Sehr positiv ist die Nennung von Zahlen zu verschiedenen Themen: Anzahl Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Schweiz und im Ausland, Anzahl Lehrlinge und deren Anteil im gesamten Bankensektor, Prozentsatz der Frauen in Kader und Direktion, Resultate zur Mitarbeiterzufriedenheit, Anzahl MitarbeiterInnen, die in einen Betreuungs und Vermittlungsprozess einbezogen wurden, um Entlassungen möglichst zu vermeiden, Information über die Gesamtbezüge aller Mitglieder von Geschäftsleitung, Verwaltungsrat und Group Managing Board.

Schwächen:

  • Fehlende Zahlen zur Umfrage über die Kundenzufriedenheit, keine Zahlen zu den Bezügen der einzelnen Manager und Verwaltungsräte.
  • Fehlende Angaben und Zahlen zu den Mitteln, die die UBS ergreifen will, um gewisse Probleme zu lösen. Beispiele: Werden Massnahmen ergriffen und Fristen gesetzt, um den Anteil der Frauen im Kader und in der Direktion zu erhöhen? Welches sind die Resultate der Massnahmen, die zur Bekämpfung der Geldwäsche ergriffen wurden? Wie viele Fälle wurden der eidgenössischen Bankenkommission gemeldet?
  • Es gibt keine Information, wie die UBS weiter vorzugehen gedenkt. Gibt es weitere solche Berichte? Wann und in welchem Abstand?
  • Der Verbreitung und Bekanntmachung beim Personal und in der Öffentlichkeit wird nicht die Aufmerksamkeit geschenkt, die dieser Bericht verdient. Auch in grossen Filialen und am Hauptsitz in Zürich liegt er nicht auf, und zum Teil ist er dem Personal an den Info-Desks nicht bekannt.
  • Es gibt noch keine externe Überprüfung (Audit) dieses Berichts, wie das zum Beispiel bei Finanzberichten üblich ist.

ACTARES begrüsst die Veröffentlichung dieses Berichts der UBS ausdrücklich. Obwohl vielen Begründungen nicht ethische, sondern Nutzen-Überlegungen zu Grunde liegen, ist es der UBS hoch anzurechnen, dass sie als erstes Unternehmen der Schweiz einen Sozi-albericht veröffentlicht hat, der KundInnen, Mitarbeitende, AktionärInnen und Gesellschaft einschliesst. Wichtig scheint uns, dass diese Arbeit kontinuierlich weitergeführt wird, damit nicht nur der aktuelle Zustand, sondern auch die Entwicklung sichtbar wird. Wir hoffen auch, dass der Bericht durch unsere Arbeit weitere Aufmerksamkeit erhält.

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