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Nestlé: Die Nachhaltigkeitsbilanz bleibt durchzogen
Actares begrüsst die Massnahmen von Nestlé im Bereich des Klimas, beklagt aber die noch nicht abgeschlossenen Skandale. An der Generalversammlung verweigert Actares deshalb die Entlastung. Auch den Nachhaltigkeitsbericht, die Vergütungen und die Wahl des CEO in den Verwaltungsrat lehnt Actares ab.
Nestlé betont immer wieder die Wichtigkeit einer verantwortungsvollen Geschäftsführung. Dazu gehört das Bekenntnis zu wiederverwertbaren Verpackungen, zu gesunden Lebensmitteln für Kinder oder zu einer gerechten Bezahlung von Kleinbauern. An der Generalversammlung wird Actares diese Bekenntnisse genauer unter die Lupe nehmen und anhand konkreter Beispiele fragen, wie es um deren Ernsthaftigkeit bestellt ist.
Die Bemühungen von Nestlé um unternehmerische Verantwortung und Nachhaltigkeit werden seit Jahren durch Affären und Skandale unterlaufen. Manche dieser Skandale, zuletzt diejenigen um Buitoni-Pizzen und illegale Praktiken bei der Behandlung von Mineralwasser, sind juristisch noch nicht aufgearbeitet oder vom Unternehmen nicht zufriedenstellend kommentiert worden. Aus diesen Gründen lehnt Actares die Entlastung des Verwaltungsrats und den Nachhaltigkeitsbericht ab.
Im Nachhaltigkeitsbereich gibt es aber auch Gutes zu vermelden, zum Beispiel die Klimastrategie von Nestlé. Unter Schweizer Unternehmen gehört Nestlé zu den grössten Emittenten von Treibhausgasen. Deshalb begrüsst Actares, dass Nestlé das Netto-Null-Ziel und die Zwischenziele extern hat valideren lassen. Nestlé kommuniziert zudem transparent die Emissionen und Reduktionsfortschritte in verschiedenen Bereichen der Wertschöpfungskette.
Ein Grossteil von Nestlés Emissionen entsteht beim Anbau von Rohstoffen. Zur Emissionsvermeidung setzt das Unternehmen dort auf den Einsatz regenerativer Landwirtschaft. Wenn dies gelingt, würden auch Wasser, Böden und Biodiversität in den jeweiligen Anbaugebieten profitieren. Actares möchte Nestlé ermutigen, über diese Praxis nicht nur aus einer Klimaperspektive zu berichten, sondern auch zu beziffern, in welchem Umfang natürliche Ressourcen geschont oder wiederhergestellt werden.
Zu den restlichen Abstimmungspositionen: Actares lehnt sämtliche Anträge im Zusammenhang mit Vergütungen ab, inklusive Wiederwahl amtierender Mitglieder des Vergütungsausschusses. Grund dafür sind sowohl die absolute Höhe der Vergütungen wie auch die zu hohen variablen Anteile bei der Vergütung der Geschäftsleitung. Actares stellt sich ausserdem gegen die Neuwahl von CEO Laurent Freixe in den Verwaltungsrat. Der Einsitz des CEO im Kontrollgremium widerspricht den Grundsätzen einer guten Corporate Governance. Den übrigen Wahlanträgen stimmt Actares, mit einer Ausnahme, zu.