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CS: Actares erwartet Anpassung der Statuten zu Gunsten des Klimas

Actares kritisiert seit Jahren im direkten Gespräch mit den Konzernspitzen, dass schöne Worte nicht genügen. Nur eine ernst gemeinte Unternehmenskultur und ein sauberes Risikomanagement können den Ruf der Bank retten. Zusammen mit anderen Aktionärsvertreterinnen und institutionellen Investoren verlangt Actares aber noch mehr: Die Anpassung der Statuten zu Gunsten des Klimas.

Actares – Aktionärinnen und Aktionäre für mehr Konzernverantwortung – hat von Credit Suisse im direkten Gespräch Anfang dieses Jahres viele positive Absichten zu hören bekommen. Man wolle aus Fehlern lernen, hiess es. Doch es folgten laufend negative Schlagzeilen: Nach den bekannten Verlusten aus den Fällen Greensill, Archegos oder Lescaudron gab die Bank kürzlich neue Rückstellungen für Rechtstreitigkeiten bekannt und veröffentlichte eine Gewinnwarnung fürs erste Quartal 2022. Und als Konsequenz folgt nun der Verlust des Aktienwertes, der sich seit Jahren im Sinkflug befindet. Das Vertrauen in die Bank in Bezug auf Risikomanagement und Unternehmenskultur ist auf dem Tiefpunkt angelangt. Dabei ist nicht abzuschätzen, was noch an weiteren Skandal- und Verlustgeschäften kommen mag. Zu erwähnen ist die Nomination der chinesischen Wirtschaftsprofessorin Keyu Jin für den Verwaltungsrat. Die Wahl der regime-nahen Anwärterin, welche die menschenrechtsverletzende Internierung von Uiguren rechtfertigt, würde gar gegen firmeneigene Werte verstossen*.

Auch in der Klimafrage macht Credit Suisse keine gute Figur, gehört der Konzern doch zu den weltweit grössten Finanzierern von fossilen Brennstoffen. Er hat die Branche seit der Unterzeichnung des Pariser Klimaabkommens 2015 mit mehr als CHF 90 Milliarden finanziert. Damit belegt er weltweit den 19. Platz unter den Banken. Es ist bezeichnend, dass Credit Suisse erst unter Druck, auch von Aktionärinnen und Aktionären, neue Klimaversprechen verkündet hat. So sollen Emissionen aus dem Kreditgeschäft mit dem Öl-, Gas- und Kohle-Sektor bis 2030 um 49 % und bis 2050 um 97 % gegenüber 2020 reduziert werden.

Lagebericht zur Reduktion der Finanzierung des fossilen Sektors

Obwohl Actares die neusten Klimaverpflichtungen begrüsst, ist Skepsis angesagt, angesichts des bisherigen Leistungsausweises der Bank und der Nicht-Berücksichtigung relevanter Geschäftsbereiche, etwa der Kapitalmarktaktivitäten. Die Bestrebungen im Klimaschutz sind mit aller Vehemenz umzusetzen und zwingend extern zu validieren.

Actares fordert zusammen mit weiteren Aktionärsvertreterinnen und institutionellen Anlegern eine Anpassung der Statuten, um Klimastrategie und Berichterstattung darin zu verankern. Gemäss einem neuen Artikel soll Credit Suisse im Geschäftsbericht ausweisen, wie die Finanzierung fossiler Energien im Einklang mit dem 1,5°C-Ziel reduziert werden soll.

*Human Rights Statement und Modern Slavery & Human Trafficking Transparency Statement 2022