Medienmitteilungen

Kritische Stimmen dürfen nicht abgewürgt werden

Nur gerade vier SMI-Unternehmen haben in der zweiten Saison unter Corona-Einschränkungen ihre Aktionärinnen und Aktionäre per Live-Stream teilnehmen lassen. Actares zeigt sich enttäuscht über den mangelnden Willen an der Dialogbereitschaft der Konzerne.

Actares – Aktionärinnen und Aktionäre für mehr Konzernverantwortung – hat im zweiten Jahr der Pandemie eine durchzogene GV-Bilanz gezogen. Die Konzerne beteuerten zwar, wie sehr sie die Absage einer physischen Veranstaltung bedauern und verwiesen an den jeweiligen unabhängigen Stimmrechtsvertreter. Die wenigsten waren bereit für Alternativen, die es durchaus gibt. Einen Live-Stream, der es den Aktionärinnen und Aktionären immerhin erlaubte, die GV mitzuverfolgen, offerierten nur Novartis, UBS, Swisscom und CS. Allerdings ist diese Lösung auch keine überzeugende Alternative, da kritische Voten oder gar eine Diskussion keinen Platz fanden. Swiss Re bot immerhin im Anschluss an den offiziellen Teil eine Diskussionsplattform an, in welcher kritische Fragen diskutiert werden konnten. Was im ersten Jahr auf Verständnis stiess – die ganze Welt wurde von der Covid-Pandemie unvorbereitet getroffen – kann im zweiten Jahr nicht so hingenommen werden. Actares wird sich mit Nachdruck dafür einsetzen, dass der Dialog zwischen Konzernspitzen und Aktionariat nicht leidet oder gar abbricht. Erschwerte Bedingungen entbinden nicht von der Teilhabe. Kritische Stimmen sind wichtig für eine zukunftsfähige Entwicklung eines Unternehmens und dürfen nicht abgewürgt werden.

Positiv zu bewerten ist, dass die Medienlandschaft, die 4. Gewalt in der Schweiz, diesen Mangel erkannte und Organisationen wie Actares die Möglichkeit gab, sich dennoch zu Geschäftsführung der Konzerne, aber auch zum genannten unbefriedigenden Handling der Generalversammlungen zu äussern. Actares hat die schwierige Saison aber auch schneller als geplant dazu bewogen, sich in den Sozialen Medien Gehör zu verschaffen und sich regelmässig mit Videobotschaften zu wichtigen Anliegen via Twitter und LinkedIn mitzuteilen. Und natürlich via Website, die eine detaillierte Dokumentation zu den SMI-Konzernen der letzten 20 Jahre vorweisen kann.

Save the date für das Actares Forum

Auch wenn die coronbedignte Situation noch keine völlige Sicherheit zulässt, wagt es Actares, am 14. September um 17 Uhr in Nyon das traditionelle Actares-Forum im Anschluss an die Mitgliederversammlung zu planen. Im Fokus stehen die Umsetzung des KVI-Gegenvorschlages bzw. die nicht-finanzielle Berichterstattung der Konzerne. Mit hochkarätigen Gästen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft beleuchten wir die neue Rechtslage. Wie schlägt sich die Schweiz im internationalen Vergleich? Im Panel diskutieren wir Chancen und Risiken für die Schweizer Konzerne. Bitte notieren Sie sich den Termin und sichern Sie sich per Mail Ihren Platz.