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Konzernverantwortung: Genügt Nestlé den eigenen Ansprüchen?

Nestlé spricht viel von verantwortungsvoller Geschäftsführung und Nachhaltigkeit. Actares, Aktionärinnen und Aktionäre für mehr Konzernverantwortung, begrüsst dies – fordert aber mehr Konsequenz und ein Ende der Skandale.

Anspruch und Wirklichkeit klaffen bei Nestlé wiederholt auseinander, wenn es um verantwortungsvolle Geschäftsführung geht. Deshalb wird Acares an der morgigen Generalversammlung den Fokus einmal mehr auf diese Themen legen.

Actares anerkennt, dass Nestlé viel macht für die Verbesserung von Produkten, die Umweltverträglichkeit von Verpackungen und die Nachhaltigkeit der Lieferkette. Gleichzeitig reissen die Skandale nicht ab. Es ist unverständlich, wie oft Kontrollsysteme zu versagen scheinen: Bei den inakzeptablen hygienischen Zuständen in den Buitoni-Fabriken in Caudry, Frankreich, die zu einer Gesundheitskatastrophe führten – oder jüngst bei Mineralwassern aus verschiedenen Quellen in Frankreich und der Schweiz, die, obwohl zuvor behandelt, als natürlich verkauft wurden. Mit jeder solchen Enthüllung leidet der Ruf von Nestlé etwas mehr.

Im Dialog mit Nestlé hat Actares wiederholt die Gesundheit von Nestlé Nahrungsprodukten und das transparente Labeling von Inhaltsstoffe angesprochen – die Antwort von Nestlé war nicht immer zufriedenstellend. Actares unterstützt deshalb den zur Abstimmung stehenden Aktionärsantrag, der fordert, dass Nestlé sich in den Statuten verpflichtet, jährlich über den Anteil von gesünderen Produkten in seinem Angebot zu berichten und deren Anteil stetig zu erhöhen. Zwar hat sich Nestlé ein absolutes Umsatzziel für gesündere Produkten gesetzt – Actares glaubt aber, dass es im Umsatz auch eine anteilsmässige Erhöhung solcher Produkte braucht.

Gerade weil Nachhaltigkeit und verantwortungsvolle Geschäftsführung bei Nestlé immer wieder zum Thema werden, bedauert Actares, dass über den Nachhaltigkeitsbericht nur beratend, aber nicht bindend abgestimmt wird. Den Nachhaltigkeitsbericht 2023 lehnt Actares als ungenügend ab. Actares sagt ausserdem NEIN zu sämtlichen Vergütungsanträgen und – im Sinne einer guten Corporate Governance – zum Einsitz des CEO in den Verwaltungsrat.