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Konzernspitzen müssen mit ACTARES rechnen

ACTARES, AktionärInnen für nachhaltiges Wirtschaften, hat im ersten Halbjahr 2010 an 19 Generalversammlungen abgestimmt. Mit der Verweigerung der Entlastung wurde bei UBS ein historisches Ergebnis erzielt. ACTARES brachte wichtige Themen zur Sprache, welche von Unternehmen im Sinne ihrer gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und ökologischen Verantwortung berücksichtigt werden sollten. Unüberschaubar waren dabei Vergütungen, das Engagement für Umwelt und Klima und Frauenvertretungen in Verwaltungsräten.

ACTARES gab im ersten Halbjahr 2010 Abstimmungsempfehlungen für Generalversammlungen von 19 Unternehmen des SMI ab. Grundlage dafür waren die eigenen Abstimmungsrichtlinien, die die gesellschaftliche, ökologische und wirtschaftliche Verantwortung der Unternehmen bewerten.

Bei UBS wurde an der GV 2010 ein historisches Ergebnis erzielt: die Gernealversammlung verweigerte den Führungskräften, gegen die Empfehlung des Verwaltungsrates, die Décharge für das Jahr 2007. Die damalige UBS-Führung wird somit nicht aus ihrer Verantwortung für das Debakel der Bank befreit. Das Abstimmungsresultat ist ein klares Zeichen für den Unmut der Aktionärinnen und Aktionäre gegenüber der verantwortungslosen Geschäftspolitik von UBS. ACTARES erwartet, dass UBS künftig eine seriöse und transparente Geschäftspraxis verfolgt und so das Vertrauen des Aktionariats zurück gewinnt.

ACTARES hat bei allen Unternehmen gegen Neuwahlen von Männern in den Verwaltungsrat gestimmt, wenn nicht gleichzeitig mindestens eine Kandidatin zur Verbesserung der Frauenvertretung zur Wahl stand. Vorbildlich in punkto Frauenvertretung ist Nestlé, wo eine dritte Frau in den Verwaltungsrat gewählt wurde. Bei den meisten anderen Unternehmen des SMI hat die Frauenvertretung stagniert.

Das Thema Umweltverantwortung und Klimaschutz wurde auch 2009 noch nicht ernst genug angegangen. ACTARES fordert von allen Unternehmen eine Umwelt- und Klimapolitik, die für alle Geschäftsbereiche verpflichtend ist und die Grundlage aller Entscheidungen bildet. Eine nachhaltige Geschäftspraxis muss zwingend sowohl die Auswirkungen des Betriebes als auch die Auswirkungen der Produkte eines Unternehmens in die Umweltbilanzierung integrieren. Speziell die Banken haben enormen Nachholbedarf auf diesem Gebiet.

ACTARES schätzt die vermehrte Einführung von konsultativen Abstimmungen über Vergütungen. Dies zeigt, dass Anliegen des Aktionariats ernst genommen werden. Ein klares Minus sieht ACTARES jedoch bei der Entwicklung der Vergütungen selber: Die Exzesse haben 2010 Ausmasse jenseits von Gut und Böse erreicht.